Welche BIM- oder CIM-Lösungen bietet CARL Berger-Levrault?

Interview von Herrn Tugdual le Bouar

Welche BIM- oder CIM-Lösungen bietet CARL Berger-Levrault?

Lösungen für das BIM oder CIM.

Interview von Herrn Tugdual le Bouar, Generaldirektor von CARL Software.

CARL Software, Konzern Berger-Levrault, ist ein Softwareanbieter für CMMS-Systeme (Computergestütztes Instandhaltungsmanagement) und Asset-Management seit 1985. Mit über 800 Kunden in allen Branchen und auf den fünf Kontinenten, 150 Mitarbeitern und einem jährlichen Wachstum von 10 % bietet CARL Software seine Lösungen heute für verschiedene Bereiche an. Im Visier hat das Unternehmen heute Lösungen für das BIM (Building information modeling), die zunehmend interessanter werden.

j3e – Welche Lösungen bieten Sie für BIM oder CIM an?

 

Tugdual Le Bouar – Die Kernkompetenz von CARL Software liegt im Bereich CMMS und BIM, ein Bereich, der sich dank der Digitalisierung der Baubranche schnell entwickelt. Unsere Ambition ist es, ein bedeutender Akteur für BIM-Lösungen zu werden. Dieser Bereich steht in direkter Verbindung mit der Tätigkeit unserer Kunden und unseren bestehenden Softwarelösungen für Facility Management und CMMS. Wir verfügen bereits über ein Modul mit dem Namen CARL Maps, welches mit Karten und Plänen in 2D interagiert. Im April, anlässlich der BIM World-Messe, haben wir die Einführung des BIM für Carl Maps bekanntgegeben. Das Programm ist heute in der Lage, digitale Modelle zu integrieren. Der gesamte Bereich Bildverarbeitung der grafischen und kartografischen Ansichten wird von unserem Tool direkt berücksichtigt. Dies zeigt sich konkret in der Entwicklung eines IFC-Verbinders, welcher es ermöglicht, den BIM-Standard für digitale Modelle im Rahmen der Bauvorhaben zu integrieren. Ein API ermöglicht uns außerdem, das CMMS mit einer 3D-Dimension auszustatten. Diese Arbeiten wurden in Zusammenarbeit mit unseren Kunden, dem SIAAP und Hospices Civils de Lyon umgesetzt.
Die Stärke unserer Lösung liegt vor allem in ihrer nativen Integration in die Betriebs- und Wartungsprozesse, ihre flexible Nutzung dank der IFC-Verbinder sowie der 3D-Schnittstellen.

j3e – Inwiefern werden diese Technologien Ihrer Meinung nach die Baubranche und die Städte der Zukunft beeinflussen?

 

T. Le B.– Das BIM wird schrittweise in die die Wartungsprozesse integriert werden. Dazu haben wir mithilfe desBIM ein Bezugswerk für die Gebäude und Ausrüstungen erstellt. Dieses Bezugswerk wird als Basis für den Betrieb und die Wartung in Echtzeit dienen. Es beginnt mit der Übernahme des digitalen Modells, um dieses direkt in die CMMS-Programme sowie die Facility Management-Tools integrieren zu können. Anschließend erfolgt ein Datenaustausch zwischen dem digitalen Modell und den CMMS-Aktivitäten, für eine Dateneinspeisung in Echtzeit. Ziel ist es, die Grafik- und Zuweisungsdaten noch stärker in die Wartungstätigkeit einzubeziehen.

Für die Techniker bedeutet das BIM ein dienstleistungsorientiertes Vorgehen. Das Bereitstellen der 3D-Tools wird es ermöglichen, erweiterte Schnittstellen zwischen dem Techniker und der Maschine zu entwickeln, zum Beispiel dank der virtuellen Realität. Zu unseren Kunden zählen Gebietskörperschaften, welche unsere Lösungen für die Wartung und das Facility Management verwenden. Der Wechsel zum digitalen Modell wird den Smart City-Trend sowie das Umweltmanagement der Städte beschleunigen. Nicht zu vergessen die Kartografie der Netzwerke, welche die Gebäude untereinander verbinden oder die Verkehrsnetze. Ziel ist es, vom Gebäudemodell auf das Modell des Stadtviertels oder der Stadt zu wechseln. Es handelt sich um eine Änderung der Größenordnung, man spricht dann von einem mehrstufigen BIM-SYSTEM.

j3e – Welche Hauptanwendungen und Anwendungen mit den meisten Vorteilen wird es geben?

 

T. Le B.– Bezüglich der BIM-Lösungen sind unsere Kunden hauptsächlich die technischen Dienste. Unser Ziel ist es deshalb, innerhalb des CMMS erweiterte Lösungen zu entwickeln, wie die Modellierung und die Steuerung. Es handelt sich darum, mehr und mehr Brücken zwischen dem digitalen Modell und dem CMMS zu errichten. Dazu investiert CARL Software intern und arbeitet auch mit Startups zusammen, die innovative Lösungen in diesem Bereich anbieten. Immer mehr Kunden wollen ihre bestehenden Gebäude digitalisieren und ein 3D-Modell erstellen. Wir wollen diese Lösungen ausbauen, damit sie den Anforderungen unserer Kunden entsprechen.

J3e 871 /JUNI 2019